Ein Monat für alle Mondbewunderer: Im August 2023 steht zweimal ein Supermond am Himmel, also ein besonders groß erscheinender Vollmond. Dabei kommt es auch zum Phänomen des „Blue Moons“ – aber warum heißt der „blaue Mond“ eigentlich so? Und wann könnt ihr den Mond am besten sehen?
Unsere GEOlino.de-Rubrik „Hallo Himmel“ entsteht in Zusammenarbeit mit dem Planetarium Hamburg. Hier erklärt euch die Astrophysikerin Dr. Mariana Wagner vom Sternentheater jeden Monat ein aktuelles Himmelsphänomen zum Beobachten, Staunen und Weitererzählen.
Der Mond
Der Mond dreht sich innerhalb von 29,5 Tagen einmal um sich selbst und umkreist in derselben Zeit einmal die Erde. Wir sehen also immer dieselbe Seite unseres sogenannten Trabanten. Manche nennen diese auch „das Mondgesicht“.
Der Mond leuchtet nicht von selbst, sondern wird von der Sonne angestrahlt. Für uns erscheint er hell am Himmel, wenn seine Oberfläche während des Mondtages das Sonnenlicht reflektiert. Von der Erde aus ist meist nur die erleuchtete Mondtag-Seite zu erkennen. Da ein Tag stets so lang ist, wie ein Mond oder Planet braucht, um sich einmal um sich selbst zu drehen, hat ein Erdtag 24 Stunden – und ein Mondtag dauert 29,5 Erdtage.
Die Mondphasen
Da weder die Erde noch der Mond stillstehen, verändert sich das Antlitz des Mondes an unserem Himmel täglich:
Bei Neumond steht der Mond zwischen Erde und Sonne – die Sonne überstrahlt ihn und daher können wir ihn nicht sehen. Dann erscheint langsam wieder eine schmale Sichel am Firmament, die von Tag zu Tag zunimmt und zum Halbmond heranwächst. Wenn wir die ganze Tagseite des Mondes sehen können, nennen wir dies Vollmond. Danach wird er langsam wieder schlanker – bis zum nächsten Neumond. Diese Mondphasen wiederholen sich alle 29,5 Tage.
Weil das nicht so einfach zu merken ist, haben wir eine Eselsbrücke für euch. Denkt euch: Klammer auf: abnehmender Mond, die linke Sichel des Mondes ist zu sehen. Klammer zu: zunehmender Mond, die rechte Seite des Mondes ist zu sehen.
Mal nah, mal fern
Die Umlaufbahn des Mondes ist nicht etwa kreisrund, sondern leicht eiförmig. Eine solche Form wird auch Ellipse genannt. Wenn der Mond nun auf seiner elliptischen Bahn um die Erde wandert, ist er manchmal ziemlich weit von uns entfernt und kommt uns zu anderen Zeiten vergleichsweise nah. Sein Abstand zur Erde verändert sich dabei zwischen 406.000 und 356.000 Kilometern. Findet nun an einem erdnahen Punkt ein Vollmond statt, erscheint er uns größer und heller. Wir sprechen dann von einem Supermond.
Es mag uns anders erscheinen, aber der Größenunterschied zwischen einem „normalen“ Vollmond und einem Supermond ist gar nicht mal so riesig. Ein guter Vergleich ist der zwischen einer Zwei- und einer Ein-Euro-Münze. So wirkt ein Supermond etwa 7 Prozent größer als ein durchschnittlicher Vollmond und rund 14 Prozent größer als einer in Erdferne. Letzterer wird manchmal auch als Minimond bezeichnet.
Immerhin ist der Supermond etwa 15 Prozent heller als der durchschnittliche und sogar rund 30 Prozent heller als ein Minimond. Das liegt daran, dass seine Fläche von uns aus gesehen größer ist und damit auch mehr Sonnenlicht abstrahlen kann.
Zweimal Supermond
Den nächsten Supermond erleben wir am 1. August 2023. Seine Vollmondphase erreicht der Mond um 20:31 Uhr Sommerzeit. Dann ist er uns schon ziemlich nah – die geringste Entfernung zur Erde hat er allerdings zum Frühstück am 2. August, nämlich um 7:52 Uhr. Dann trennen uns nur 357.311 Kilometer.
Doch das ist noch nicht alles: Am 31. August um 3:54 Uhr steht der Vollmond ein weiteres Mal am August-Himmel. Kurz vorher, am 30. August, etwa zur Zeit des Abendbrotes um 17:54 Uhr, befindet er sich erneut in Erdnähe. Nun ist der Mond sogar nur 357.181 Kilometer von uns entfernt. Und während zum Monatsanfang 11,5 Stunden zwischen Erdnähe und Vollmond liegen, sind es zum Monatsende nur rund 9,5 Stunden.
Phänomen „Blue Moon"
Wenn unser Mond zweimal im Monat seine Vollmondstellung erreicht, wird dies als „Blue Moon“ bezeichnet. Ein solches Ereignis ist ziemlich selten und geschieht im Durchschnitt nur alle zweieinhalb Jahre. So kommt es auch zu der etwas irreführenden Namensgebung. Denn der Mond steht nicht wirklich blau am Himmel. Der Begriff stammt vielmehr von der englischen Redewendung „Once in a blue moon". Im Deutschen bedeutet dies in etwa „alle Jubeljahre einmal“.
Wann sich die Mondschau besonders lohnt
Besonders toll ist der Anblick kurz nach Auf- oder Untergang des Mondes. Denn dann sorgt die sogenannte Mondtäuschung dafür, dass er uns noch größer erscheint. Das gilt zwar für jeden Mondaufgang und -untergang, wirkt beim Supermond aber besonders beeindruckend.
Schon gewusst?
Weder Super- noch Minimond sind von der Astronomie anerkannte Begriffe. Bei der kleinsten Entfernung zwischen Erde und Mond sprechen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vielmehr vom Perigäum, bei der größten vom Apogäum. Da sind die Bezeichnungen Super- und Minimond doch etwas leichter zu merken.
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Author: Jessica Huynh
Last Updated: 1703705521
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