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Der nächste Eintracht-Gegner: HJK Helsinki. HJK heißt Helsingin Jalkapalloklubi. Das reicht im Prinzip, um diesen Verein zu lieben und ihm von ganzem Herzen zu wünschen, er möge eine Runde weiterkommen.
Hei! Das heißt hallo auf Finnisch. Der geschätzte Kollege Michael Herl schrieb einmal, er habe einen Urlaub in Helsinki damit verbracht, jeden Tag in eine Kellerkneipe zu gehen, um dort mit Gleichgesinnten zu plaudern und zu trinken. Eine interessante Art des Daseins im Sinne von Dortsein. Und man hat hinterher was Spannenderes zu erzählen als von dieser und jener Sehenswürdigkeit auf dem offiziellen Besuchsprogramm.
Jetzt haben wir an diesem Donnerstag aber noch nicht das Spiel in Helsinki, sondern zunächst daheim gegen Helsinki – also Fußball-Conference League, Eintracht Frankfurt gehen HJK Helsinki. HJK heißt, wenn ich das richtig verstanden habe, Helsingin Jalkapalloklubi. Das reicht im Prinzip, um diesen Verein zu lieben und ihm von ganzem Herzen zu wünschen, er möge eine Runde weiterkommen.
Wenn man im Internet auf die Vereinshomepage geht, kriegt man die üblichen Fragen nach dem Datenschutzdingsbums auf Finnisch gestellt, also in der lustigsten und unverständlichsten Sprache der Welt. Bemüht man den Google-Übersetzer, kommt man aus dem Lachen nicht mehr heraus. Cookies kann man dann nicht ablehnen, sondern „leugnen“, und die Übersicht über die nächsten Spiele (englisch: Matches) trägt die Überschrift: „Streichhölzer“.
Dafür kann HJK höchstwahrscheinlich nichts, das ist die Übersetzung, an der die globale Suchmaschine vielleicht bei Gelegenheit noch arbeiten müsste. Originalfinnisch dürfte aber der Hinweis hinter der nächsten Ligapartie sein: „Klo 17.00“. Andere Länder, andere Gewohnheiten.
Aber darum sollte es eigentlich gar nicht gehen. Seit meine bezaubernde Frau und ich 2016 in Finnland waren, wissen wir, dass Helsinki auf der ersten Silbe betont wird. Womöglich hat das dazu beigetragen, dass jeder Mensch in seinem Leben mindestens einmal den Witz mit „Dunkelsinki“ gemacht haben muss. Ha. Ha.
Wir residierten damals in Helsinki zwei Nächte in einem fantastischen alten Hotel mit stilvollen Leuchtern, Spiegeln und Treppengeländern. Wunderschön, aber nicht unbedingt überall funktional; im Bad verhinderte eine zehn Zentimeter hohe Türschwelle, dass das Wasser aus der Dusche ins Schlafzimmer und unters Bett lief, aber nicht, dass man nach jedem zweiten Badezimmeraufenthalt stolperte und lang hinschlug. Das Ambiente und das mondäne Hotelrestaurant entschädigten für die blauen Flecken. Im Nebengebäude betrieben die Leningrad Cowboys ein Lokal. Der FR-Finnland-Korrespondent Hannes Gamillscheg empfahl zudem ein Café in zentraler Lage, das ausgezeichnetes Gebäck feilbot.
Im weiteren Verlauf der Reise lernten wir, dass Finnen offenbar in ihrer Mehrzahl mit US-amerikanischen Straßenkreuzern aus den 50er Jahren durch die Gegend fahren und am Hafen eine Weltklasse-Lachssuppe als Imbiss verkaufen. Unterwegs auf Landstraßen laufen gern Rentiere neben dem Auto her. Alles in allem weitaus mehr als eine Reise wert. Schade, dass zum Rückspiel in das kleine Stadion nur sieben Eintrachtfans hineindürfen oder so.
Der Unhaltbar-Ergebnistipp: Eintracht: kaksi – Jalkapalloklubi: nolla. Das war Finnisch. (Und bedeutet 2:0.)
Author: Christine Williams
Last Updated: 1702030802
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