OSWALD's UNIVERSE | 26. März 2023
In Teil drei über die Mega-Metropole Dubai stellt unser Szenenkenner Marco Oswald ein paar Bauwerke der Superlative vor: den höchsten Turm der Welt, den goldenen Rahmen, das Museum der Zukunft und das neue Wolkenkratzerviertel Dubai Marina. Im mondänen Wüstenemirat denkt man visionär. Man formt, gestaltet und setzt um. Das ohne Limit. Egal, bei welchem Vorhaben. Oder hoch, höher, Dubai: mit Rekorden für die Geschichtsbücher.
Im 123. Stock des Burj Khalifa befindet sich das Feinschmecker-Restaurant «AT.mosphere» – mit herrlicher Sicht auf Dubai und runter auf die Fountain.Fotos: Marco Oswald
Die letzte Nacht war kurz: ein paar Runden Jogging am Strand, gefolgt von einem kurzen Kreuzzug durch den «Souk Madinat Jumeirah» – dann ein typisch arabisches Dinner auf der «Arboretum»-Terrasse des Hotels «Al Qasr». Dieses erreicht man über zahlreiche Fusswege – aber auch per Elektro-Wassertaxi. Das «Abra» stoppt dann direkt vor dem Hotel – mit eigenem Bootsanlegeplatz. Madinat Jumeirah: ein Traum – eine Märchen wie aus 1001 Nacht. Den Schlummertrunk gibts in der «Bahri Bar» – im Hotel «Mina A'Salam», Double-Apple-Shisha natürlich inklusive. Gehört ja hier dazu.
Burj Khalifa: der 20-Milliarden-Wolkenkratzer
Frühmorgens gehts wieder nach Downtown Dubai. Zur Dubai Mall: Hier steht der Burj Khalifa: 20 Milliarden Franken teuer und in 22 Millionen Arbeitsstunden von 12'000 Mann errichtet. Der Turm wurde 2008 eröffnet und ist mit 828 Metern das höchste Bauwerk der Welt. Realisiert wurde der Rekordbau von der Projektgesellschaft Emaar Properties – nach Plänen des US-Stararchitekten Adrian Smith. Für die 163 Etagen wurden in sechs Jahren 330'000 Kubikmeter Beton und Stahl verbaut. 2010 wurde der Turm als Burj Dubai eröffnet, später erhielt er den Namen des ehemaligen VAE-Präsidenten, Chalifa bin Zayid Al Nahyan. Die untersten 38 Stockwerke belegt das Armani-Hotel, in den darüberliegenden Etagen hats 900 Büros, Apartments und Suiten. Im 124. Stock gibt es eine 360-Grad-Aussichtsplattform auf schwindelerregenden 456 Metern Höhe – «At the Top, Burj Khalifa» genannt. Zwei Hightech-Lifte ziehen die Besucher in 60 Sekunden hoch – da schiesst nicht nur das Adrenalin durch den Körper, es sausen auch die Ohren.
Im 124. Stock gibt es eine 360-Grad-Aussichtsplattform auf schwindelerregenden 456 Metern Höhe.
Für alle anderen Burj-Khalifa-Residents stehen 57 Aufzüge bereit, plus acht Fahrtreppen. Bei Sturm übrigens beträgt die Auslenkung des obersten Turmpunkts bis zu zwei Meter, gleichwohl kommt das Gebäude ohne Schwingungstilger aus. Direkt unter der Touristenplattform, in Stockwerk 123, befindet sich das Restaurant «AT.mosphere». Eröffnet 2011 – und in den letzten sechs Monaten gerade wieder mal umgebaut worden. Der Luxus-Fresstempel ist Tag und Nacht ein unfassbares Erlebnis – fast surreal: mit atemberaubendem Weitblick über die Skyline und den darunterliegenden Burj-See inklusive Fountain. Ein Besuch im «At.mosphere» hat natürlich seinen Preis: Die Dinner Minimum Spend für einen Tisch am Fenster beträgt 850 Dirham (215 Franken) – Getränke exklusive. Und die kosten hier viel, vor allem Alkohol: Die Flasche Champagner Louis Roederer Brut Rosé schlägt mit 450 Franken zu Buche, wer den Methusalem wählt, zahlt 1800 Stutz. Den «Berta»-Grappa zum Dessert gibts dann für 120 Franken – dafür im 10cl-Kristallglas …
Dubai Frame: der Bilderrahmen ganz in Gold
Verlassen wir die Mall und fahren zu «Dubai Frame»: Hier thront ein Bilderrahmen – komplett in Gold. Das Kunstwerk wurde am 24. Januar 2018 eröffnet – und leuchtet nachts in Gelb, Grün, Blau, Rot, Pink und Violett. «Dubai Frame» reiht sich nahtlos in die Liste der sehenswertesten Attraktionen weltweit ein. Der Architekt hinter dem Bauwerk, welches die Stadtverwaltung in Auftrag gab: Fernando Donis. Die Baukunst ist einfach: Zwei 150 Meter hohe Türme, die vertikal in den Himmel ragen und ganz oben mit einer 93 Meter langen Brücke horizontal verbunden sind. So präsentiert sich die meisterhaft inszenierte Ingenieurskunst als Rahmen. Für «Frame» wurden 2000 Tonnen Stahl, 15'000 Quadratmeter Goldverkleidung und 2900 Quadratmeter Glas verbaut. Gekostet hat der Rahmen 38 Millionen Franken. Interessant: «Dubai Frame» sieht man von fast überall. Vom Burj Khalifa aus – oder vom dem Stadtteil Deira her. Im ersten Geschoss wird nach kurzer Rolltreppenfahrt die Entwicklung Dubais vom Fischerdorf zur Grossstadt gezeigt. In luftige Höhe führt dann ein gläserner Panorama-Aufzug. In 75 Sekunden schiesst der Lift über 48 Etagen auf die Brücke. Diese bietet atemberaubenden 360-Grad-Ausblick: links das alte Deira mit dem Creek, rechts die Skyline mit Downtown Dubai. Dank des gläsernen Laufstegs über den Querträger hat man frontalen Tiefblick auf den darunterliegenden Zabeel Park. Ein Wahnsinn – und nichts für schwache Nerven. Zum Schluss des Rundgangs gibts noch eine pompöse 3D-Show: Sie zeigt Dubai in der Zukunft und vermittelt den Besuchern, welche visionären Pläne die Stadt bis 2050 verfolgt. Alles mit nachhaltiger Energieversorgung und natürlich hoch technologisierter Infrastruktur.
«Dubai Frame», der Rahmen von Dubai – ganz in Gold gehalten und nachts in allen Farben wechselnd beleuchtet.
Museum of the Future: ein Wunderwerk
Zu Fuss gehts von «Dubai Frame» über die Sheikh Zayed Road zum «Museum of the Future» – ein asymmetrischer Ring aus silbernem Stahl und Glas: Das Gebäude mit kunstvoller arabischer Kalligrafie und Schriftzeichen des emiratischen Künstlers Mattar bin Lahei wurde am 22. Februar 2022 eröffnet und zeigt, wie die Gesellschaft sich mithilfe von Wissenschaft und Technologie in den kommenden 50 Jahren auch bezüglich Klimawandel entwickeln und verändern könnte. Das lebendige, ganz in Weiss gehaltene Museum für bahnbrechende Innovation führt über sieben Geschosse, auf welchen traditionelle Ausstellungen, immersives Theater und futuristische Gadgets die Endlos-Möglichkeiten der Zukunft aufzeigen. Zudem fördert das Museum eine globale Geistesbewegung – und fungiert als Zentrum der Initiative «Great Arab Minds», die darauf abzielt, 1000 aussergewöhnliche arabische Talente in verschiedensten Schlüsselbereichen zu identifizieren. Von «National Geographic» wurde das «Zukunftshaus» eben als eines der 14 schönsten Museen der Welt ausgezeichnet. An der Innenfassade hat es zudem drei Zitate – alles inspirierende Gedichte aus der Feder seiner Hoheit, Scheich Al Maktoum. Eines davon: «Die Zukunft gehört den Menschen, die sich eine Vorstellung von ihr machen, sie formen und verwirklichen. Wir sollten nicht auf die Zukunft warten, sondern sie selbst aktiv mitgestalten.»
Das «Museum of the Future» ist ein architektonisches Meisterwerk – ein asymmetrischer Ring aus silbernem Stahl und Glas. Und im Innern ganz in Weiss, mit arabischer Kalligrafie und zahlreichen Schriftzeichen.
Dubai Marina: Chillen und Geniessen
Wir steigen ins Taxi. Hier in Dubai übrigens überaus billig: 20 Minuten Fahrt kostet keine zehn Franken, die Fahrstunde rund 25 Franken. Nächstes Ziel: Dubai Marina. Das Viertel, welches von 2007 bis 2015 entstand, besticht durch seine exzellente Lage und wartet mit einem grossen Yachthafen inmitten einer luxuriösen Häuserlandschaft auf. Dubai Marina erstreckt sich von der Al Sufouh Road bis Jumeirah Beach Residence. Direkt am Wasser kann der neue Stadtteil per Wasserweg erkundet werden: «Captain Jack»-Touren starten stündlich. Zwar alles abgehalfterte alte Holzkutter – aber trotzdem ein Erlebnis. Am «Pier 7» warten exklusive Yachten, zum Teil bis 38 Meter lang: Sie legen immer abends um halb neun ab und begeistern die Passagiere mit einem Feinschmecker-Menü. «The Beach» ist ein Strandstreifen gegenüber des Dubai Marina Walk – hier finden sich 70 Shops und Restaurants. Die besten Food-Tempel: das «Eat Greek» (grillierte Meeresfrüchte) und die «Cheesecake Factory» (Mega Burger). Zu Tausenden schlendern hier Touristen über den Marina Walk – und entspannen im «Café Bateel» bei frischem Jasmintee und fein gefüllten Datteln. Adrenalin-Junkies können auf der längsten urbanen Zipline der Welt über Dubai Marina sausen, mit der X-Line Dubai Marina gehts vom «Amwaj Tower» in 170 Metern Höhe auf das gegenüberliegende Dach der «Marina Mall». Bei der Rutschpartie gehts mit 80 Stundenkilometern übers Wasser – nichts für Warmduscher also. Wer es ruhiger will, verweilt auf den atemberaubenden Dachterrassen – mit Sicht aufs offene Meer und die Palme. Im «Zeta Seventy Seven» hats einen Infinity Pool, im «Seyahi's Ginger Moon» sorgen DJs für coole Beats. «Ain Dubai» ragt nur unweit in den Himmel: das grösste Riesenrad der Welt. «Das Auge» steht neben «The Palm» Jumeirah auf Bluewaters Island und misst stolze 250 Meter. Jedes Bein der genialen Struktur ist 126 Meter hoch. Das Gesamtgewicht des Riesenrads entspricht vier Flugzeugen des Typs A380. In 48 klimatisierten Nobelkabinen können 1750 Besucher gleichzeitig drehen – eine Runde dauert 38 Minuten. In luftiger Höhe geniesst man einen sensationellen Ausblick auf die Palme, Richtung Jumeirah Beach mit dem Burj Al Arab und nach Downtown Dubai. Wer 500 Franken zu viel hat, kann auch eine VIP-Gondel buchen – kulinarische Highlights inklusive. Für alle anderen kostet die Fahrt 130 Dirham – also rund 30 Franken. Aktuell ist «Ain Dubai» aber geschlossen. Offizielle Begründung: Wartungsarbeiten. Doch das Problem liegt tiefer: Sand im Getriebe. Einen Termin bezüglich Wiederaufnahme des Betriebs gibts nicht. Eigentlich nicht typisch Dubai – aber auch das gibts hier offenbar …
Der Marina Walk führt direkt entlang des Wasserkanals, vorbei an einer Vielzahl von neuen, zum Teil über 300 Meter hohen Wolkenkratzern.
Die Welt von Marco Oswald
Unter OSWALD's UNIVERSE erscheinen mehrmals in diesem Jahr auf der Plattform Jungfrau Zeitung exklusive Storys von Marco Oswald – dem Journalisten, Werber und Weltenbummler im Nebenamt. Der Thuner Jetsetter mit weitem Netzwerk kennt viele Top Shots, Stars und Sternchen – und auch viele schattige Figuren an sonnigen Plätzchen. Beruflich und privat reist er viel um die Welt – und berichtet bei uns exklusiv darüber. OSWALD's UNIVERSE handelt diesmal von Dubai. Oswald kennt die Mega-Metropole in den Vereinigten Arabischen Emiraten aus dem Effeff, war in 20 Jahren über 20 Mal dort und gibt Einblick ins Emirat, das niemals schläft – und aus dem Nichts von null auf hundert schoss.
Author: Joshua Hardy
Last Updated: 1699374962
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